Historische Sehenswürdigkeit | Orte in Brooklyn, Vereinigte Staaten

Nichts besonderes

Wir fanden Governors Island in einem GEO-Heft und einigen anderen touristischen Ratgebern als lohnendes Ziel und erholsamen Ort beschrieben, waren deshalb dort und möchten danach eine Gegendarstellung abgeben. Diese kleine Insel scheint früher als Kasernengelände des US-Militärs gedient zu haben, wurde als solches jedoch aufgegeben und dann zumindest teilweise von der Stadtregierung übernommen, die sie nun als Erholungsort anpreist. Von einem alten Fährterminal an der South Street (das einzig Sehenswürdige an dem Ausflug) setzt eine riesige Autofähre mit größerer Besatzung dorthin kostenlos über (dies alles kostet der Verwaltung von NYC sicher laufend viel Geld). Auf der Insel sieht man jede Menge ältere, ganz hübsche Kasernengebäude, jede Menge Gebots- und Verbotsschilder, viel überflüssiges Aufsichtspersonal, einige Wege, einige Kioske und dazwischen größere Rasenflächen. In einigen der früheren Kasernen hausen verhinderte Künstler und stellen dort ihre kunsthandwerklichen Werke aus. Dies wird auch als Attraktion angepriesen. All dies verschafft jedoch nicht die überall versprochene Erholung und Ausflucht aus der Stadt, denn die Insel liegt leider gerade unter den Flugrouten der zahlreichen Hubschrauber, die an dem Heliport an der South Street laufend starten und landen. Die Helikopter knattern ständig mit ohrenbetäubendem Lärm über die ganze Insel hinweg. Ein einziges Apocalypse Now. Allein schon dies macht die ganze Insel völlig unattraktiv. Zudem sind - anscheinend im Rahmen von ABM-Maßnahmen - zahlreiche Personen dafür angestellt, in benzingetriebenen Kleinfahrzeugen mit Warnblinklicht wichtigtuerisch auf der Insel herumzukreuzen. Ein Besuch ist also die reine Zeitverschwendung. Wer dem Lärm und Gewühl von Manhattan entkommen will, fährt besser mit der Subway ein paar Stationen nach Brooklyn in den dortigen herrlichen und ruhigen botanischen Garten.